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Landschaft
Junge in Lhasa  
     

 
     
 

Die Temperaturen in Tibet schwanken extrem. Die Mittagstemperatur im Sommer erreicht bis zu 38°C, in derselben Nacht kann das Thermometer dann aber unter Null fallen. Es fällt viel weniger Schnee, als man das bei einer so hoch gelegenen Region erwarten würde. Die Sonne tut ihr übriges dazu, den gefallenen Schnee so schnell wie möglich wieder zu schmelzen. Der Regenschatten des Himalaya bringt Tibet trockene Sommer, während in den südlicheren Ländern Monsun herscht. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt bei rund 400 mm.

 
   
 
Invasionen
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Ikone
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Die Anfänge

 
 

Vermutlich ist die tibetische Bevölkerung aus dem zentralasiatischen Raum in das jetzige Gebiet Tibets
eingewandert. Nach einer tibetischen Legende stammt das Volk von einer Fels-Dämonin und einem Affen ab. Der Affe Chenrezi war friedlich gesinnt, die Dämonin dagegen war lustvoll, eigensinnig und jähzornig. Als sie vor Sehnsucht nach einem Gefährten aufheulte, bekam der Affe Mitleid und ging zu ihr. Die sechs Kinder dieser ungleichen Verbindung waren die ersten Tibeter. Einige erbten die sanftmütige Weisheit ihres Vaters, und andere waren grausam, böse und habgierig. Damit waren alle unterschiedlichen Wesenszüge erklärt.
Das frühe Tibet war in Fürstentümer unterteilt, die im 6. Jahrhundert zusammengelegt wurden. Zu dieser Zeit dehnte Tibet seine Grenzen aus, bis es zu einer Macht wurde, die selbst dem chinesischen Kaiser Sorge bereitete. Was als Klanfürstentum begonnen hatte, entwickelte sich zu einem Großreich.

 
  Das Wachstum des Buddhismus
 
 

Diese Epoche gilt als der Beginn der buddhistischen Ära, aber es scheint, dass der Buddhismus anfangs lediglich den Charakter eines spirituellen Zeitvertreibs hatte, den sich die Prinzessinnen an den Hof mitbrachten. Erst durch die spätere Gründung von Klöstern fasste er auch im Volk Wurzeln. Rivalisierende Generäle und innertibetische Kämpfe führten in den nächsten Jahrhunderten dazu, dass ab Mitte des 8. Jahrhunderts Anarchie herrschte und kulturelle sowie religiöse Aktivitäten völlig zum Erliegen kamen. Mitte des 11. Jahrhunderts wurde der Buddhismus jedoch von indischen Missionaren wieder zu neuem Leben erweckt. Als Folge nahm die weltliche wie auch die religiöse Macht der Klöster mehr und mehr zu. In einigen Klöstern herschte der Brauch, beim Tod eines Lamas oder Klosteroberen einen Jugendlichen, den man für die Reinkarnation des Verstorbenen hielt, als dessen Nachfolger einzusetzen. Im 15. Jahrhundert wurde der tibetische Buddhismus von dem strengen Reformer Tsong-kha-pa erneuert. Dieser gründete die Dge-lugs-pa-Sekte, die auch als "Gelbmützensekte" oder "Gelbe Kirche" bekannt ist. Das damals dritte Oberhaupt der Sekte erhielt 1578 den Titel Dalai-Lama.

 
   
 
Chinesische Besatzung
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Straße in Lhasa
Billard in Lhasa  
     

 
     
 

1904 wurde das praktisch unabhängige Tibet von den Briten besetzt, die über Anzeichen eines wachsenden russischen Einflusses beunruhigt waren. Mit Tibet wurde daraufhin ein Handelsabkommen geschlossen, wonach die Briten sich wieder zurückzogen. Hierrauf verstärkte China seine territoralen Ansprüche auf Tibet. 1910 marschierte die Quing Dynastie in Tibet ein. Diese wurde jedoch kurz darauf durch eine Revolution gestürzt, und so erhielt Tibet offiziell die Unabhängigkeit von China. Die nächsten 20 Jahre verliefen friedlich, und Tibet verhielt sich in beiden Weltkriegen neutral. Als die Briten 1947 Indien verließen, stand einer erneuten chinesischen Invasion Tibets nichts mehr im Wege. Wichtig war den Chinesen Tibet vor allem wegen der Rohstoffe und aufgrund der strategisch wichtigen Nähe zum Erzfeind Indien. Im Mai 1951 kapitulierte die tibetische Regierung und unterzeichnete einen diktierten Vertrag. Danach sollte die Regierungsgewalt des Dalai-Lama in inneren Angelegenheiten erhalten bleiben, tibetische Außen- und Militärpolitik sollte chinesischer Kontrolle unterstellt werden, und der Pantschen-Lama, der spirituelle Führer des Lamaismus, der als Anhänger des kommunistischen Rgimes galt, sollte aus China nach Tibet zurückkehren.

 
   
 
Sprache
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Kinder
Jokhang Tempel  
     

 
     
 

Die Chinesen sprachen zunächst von religiöser Freiheit und Modernisierung, und beglückwünschten die Tibeter zu ihrer "Rückkehr ins Mutterland". Der versprochene Bruch mit der feudalen Vergangenheit hatte jedoch im wesentlichen Beschlagnahmungen Kollektivierungen und Hungersnöte zur Folge, da die Besatzungstruppen ernährt werden mußten. 1956 kam es zu Aufständen und Guerillaaktivitäten der Tibeter gegen das chinesische Regime. Die Unruhen waren vermutlich Reaktionen auf Bestrebungen, Volkskommunen nach chinesischem Vorbild zu errichten, in denen die Bevölkerung mit quasimilitärischer Disziplin arbeiten sollte, um die Produktionsleistung zu steigern. Die Rebellion erhielte immer mehr Breitenwirkung und erreichte 1959 mit einer Massendemonstration ihren Höhepunkt. Der Dalai-Lama verlor die Kontrolle über den Aufstand, fürchtete Vergeltungsmaßnahmen gegen die Bevölkerung und flüchtete nach Indien. In Tibet setzten religiöse Verfolgungen ein, die mehrere Tausende Tote forderten. Nach den Unruhen der Rebellion sah sich Tibet der Kulturrevolution gegenüber. Nach der Flucht des Dalai-Lama wurde die tibetische Regierung aufgelöst und Tibet zum Autonomen Gebiet erklärt, was jedoch die vollkommene Kontrolle durch Peking bedeutete. Während Tausende verhungerten, wurde der Zwangsanbau von Weizen verfügt und die Ernten wurden nach China verfrachtet. Tausende von Klöstern und buddhistischen Denkmälern wurden geplündert und zerstört, in vielen Fällen gar bombardiert und die Ausübung der Religion sowie kulturelle Veranstaltungen verboten. Man schätzt, dass seit 1950 bis zu einem Sechstel der Bevölkerung Tibets durch die kommunistische Gewaltherrschaft ums Leben kam. Seit dem Ende der Kulturrevolution in den späten siebziger Jahren hat China seine Politik gegenber Tibet zunächst etwas gelockert. Seit Oktober 1987 flackerten aber immer wieder Unruhen auf, die in Lhasa von chinesischen Truppen, zuletzt Anfang 1989, blutig niedergeschlagen wurden. Die Führung Chinas reagierte darauf mit einer Reihe von Maßnahmen, wie gewaltsamer Unterdrückung abweichender Haltungen, rigoroser Überwachung, strengster Kontrolle religiöser Aktivitäten sowie systematischer Ansiedlung von Han-Chinesen. Im April 1996 wurde verfügt, dass in den buddhistischen Versammlungstätten keine Bilder des Dalai Lama gezeigt werden dürfen.

 
   
 
Wirtschaft
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Landschaft
Koster  
     

 
     
 

Obwohl in früheren Zeiten eine tibetische Schrift existierte, war es die Einführung des Buddhismus während des 7. Jahrhunderts, die das Bedürfnis nach einer Schriftsprache erweckte. Um religiöse Sanskrit-Texte ins Tibetische zu übersetzen wurde vom König Songtsen Gampo ein Minister mitsamt einer Delegation nach Indien geschickt um eine geeignete Schrift zu finden. Dieser kehrte mit einer nordindischen Sanskrit-Version zurück, die noch weiter modifiziert wurde. In Tibet wird man heute kaum Leute treffen, die Englisch sprechen. In Lhasa gibt es einige Tibeter, die in Indien studiert haben und dadurch ein ausgezeichnetes Englisch sprechen. Ansonsten ist die einzige verbreitete Fremdsprache Mandarin, da das chinesische Schulsystem nur das Erlernen dieser Sprache zuläßt.

 
   
 
Essen und Trinken
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Die Wirtschaftstätigkeit Tibets konzentriert sich auf Landwirtschaft zur Deckung des Eigenbedarfs. Auf dem Hochland von Tibet stellt Tierhaltung den wichtigsten Erwerbszeig dar. Neben Schaf-, Rinder- und Ziegenherden werden auch Kamele, Yaks und andere Lasttiere gehalten. Zum Ackerbau geeignetes Land ist nur begrenzt vorhanden und im Allgemeinen auf die Flusstäler beschränkt. In den letzten Jahren ist der Tourismus verstärkt als Einnahmequelle entdeckt worden.

 
   
 
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Yak-Butter
   
     

 
 


D
ie originale tibetische Küche ist für den westlichen Gaumen und Magen mitunter etwas gewöhnungsbedürftig. So ist der Hauptbestandteil der tibetischen Küche Tsampa, eine Art geröstetes Gerstenmehl, das zusammen mit Tee, Butter und Salz zu einem Brei verrührt wird. Die Yakbutter hat dabei oft einen ranzigen Geschmack, der viele Ausländer dazu bringt Tsampa für immer abzuschwören. Weiter bekannte tibetische Gerichte sind Momos, mit Fleisch oder Gemüse gefüllte Teigtaschen oder Thupka, mit Fleisch oder Gemüse gefüllte Dampfnudeln. In Lhasa oder anderen größeren Städten sind jedoch moslemische oder chinesische Restaurants zu finden, die mit weitaus vertrauteren Gerichten aufwarten können. Grundsätzlich ist die Restaurant oder Speisenauswahl jedoch sehr beschränkt. Neben gebuttertem Tee wartet Tibet auch mit einem eigenen Bier auf. Dieses Gerstenbier schmeckt leicht säuerlich und immer etwas oxidiert. Sollte kein chinesisches Bier aufzutreiben sein, kann man es aber durchaus trinken.

 
   
   
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