karte | home
 
     
 
 
     
Ikone
Dalai Lama  
     

 
     
 

Genaugenommen ist der Buddhismus keine Religion, da in dieser Lehre kein Gott als höchstes Wesen existiert. Es handelt sich beim Buddhismus vielmehr um eine Philosophie und einen Moralkodex.
Der Gründer des Buddhismus war Siddharta Gautama, ein Prinz aus dem nördlichen Indien. Mit 20 Jahren verließ er seine Familie um Erleuchtung zu finden. Er studierte viele Jahre bei verschiedenen Lehrern und nahm freiwillig die schwersten Entbehrungen in Kauf. Er konnte seinem Ziel jedoch nicht näherkommen. Als er zu der Einsicht gelang, dass er nicht den richtigen Weg verfolgte, gab er das Fasten auf und folgte seinem eigenen Weg. Er setzte sich im Schneidersitz unter einen Baum und meditierte für 49 Tage. Während der Nacht des Vollmonds im Mai, im Alter von 35 Jahren fand er die Erleuchtung. Er wurde Buddha. Kurz darauf verfasste er seine erste Schrift. Dann, als die Zahl seiner Anhänger stieg gründete er ein Kloster und kodifizierte die Prinzipien nach denen die Mönche leben sollten. Buddha predigte und reiste 45 Jahre lang. Buddhisten glauben, dass bereits andere Buddhas in der Vergangenheit erschienen sind, und dass noch mehr in der Zukunft erscheinen werden.

 
   
 
Tantrismus und Lamaismus
Seitenanfang
     
Ikone
Wandmalerei  
     
 
     
 

Ca. 140 Jahre nach dem Tod Buddhas teilte sich die Lehre in zwei Richtungen. Es entstanden der Mahayana-(höhere Fahrzeug) und der Theravada-Buddhismus (niedrigeres Fahrzeug). Diese verschiedenen Lehren unterscheiden sich in einigen wichtigen Punkten voneinander. Während man im Theravada-Buddhismus danch strebt, ein perfekter Heiliger zu werden, der für das Nirvana (Erlösung aus dem Zyklus der Wiedergeburten) bereit ist, ist das Mahayana-Ideal der Bodhisattva, der sich um die nötigen Tugenden - Freigiebigkeit, Moral, Geduld, Stärke, Konzentration und Weisheit - bemüht, aber nach dem Erlangen der Volkommenheit in der Welt bleibt, um andere zu retten. Theravada entwickelte sich im südlichen Indien und verbreitete sich später nach Sri Lanka, Burma, Thailand, Kambodscha, Indonesien und Malaysia. Mahayana verbreitete sich in Mittelasien, der Mongolei, Sibirien, Japan, China und Tibet.

 
   
 
Dalai Lama
Seitenanfang
     
Ikone
Mönch  
     
 
     
 

Der buddhistische Tantrismus ist die dritte große Schulrichtung des Buddhismus. Der sogenannte Vajrayana-Buddhismus (Donnerkeil- oder Diamantfahrzeug) , entwickelte sich aus dem Mahayana-Buddhismus. Diese Lehre zielt darauf ab, das Nirvana innerhalb eines Lebens anstatt über den Zeitablauf mehrerer Leben zu erreichen.
In Tibet ist der Lamaismus die vorherrschende Religion. Der Lamaismus ist eine Sonderform des Vajrayana, der Elemente der vorbuddhistischen Bon-Religion, einer Form des Schamanismus, in sich aufgenommen hat. Im Jahr 747 n. Chr. kam der buddhistische Mönch und Gelehrte Padmasambhava, "der aus einem Lotus Geborene" von Nordindien nach Tibet, wo er den ersten Orden der Lamas (Mönche) gründete. Bei den dreimal täglich stattfindenden Zusammenkünften wird die mystische Versenkung dadurch unterstützt, dass magische Rituale vollzogen werden. Hierzu gehören Gesänge mit Musikbegleitung sowie das Murmeln mystischer Beschwörungsformeln (Mantras). Die am meisten gebräuchiche Formel lautet: Om mani padme hum, was übersetzt heisst: Oh, Juwel in der Lotusblüte. Die Verbindung von Ritualen und Mystik mit magischen Vorstellungen ist im Lamaismus auf den Einfluss des Tantrismus zurückzuführen. Nach Auffassung des Tantrismus kann das Aussprechen von Mantras magische Kräfte beschwören.

 
   
 
Das religiöse Leben
Seitenanfang
     
Dalai Lama
Panchen Lama  
     
 
     
 

Der Lamaismus ist hierarchisch aufgebaut. Die Ranghöchsten in der Hierarchie sind die beiden Lamas: der Dalai Lama und der Pantschen Lama. Der Dalai Lama gilt als die Inkarnation des Bodhisattva Avalokiteshvara, während der Pantschen-Lama als Inkarnatin des Buddha Amitabha angesehen wird. Vor der Besetzung Tibets durch die Chinesen 1950 hatten beide Lamas die gleiche Macht. Heute besitzt der Dalai Lama jedoch aufgrund seiner Befugnis zur Rechtsprechung eine weit größere Autorität. Nach der Besetzung floh der gegenwärtige 14. Dalai Lama nach Indien, wo er heute in Daharamsala im Exil lebt.
"Dalai" ist die mongolische Übersetzung des tibetischen Wortes "Gyatso". Dalai Lama bedeutet daher "Ozean der Weisheit"
Die Entdeckung und Bestätigung der Reinkarnation eines Dalai oder Panchen Lamas ist ein komplizierter Prozess. Oft gibt ein sterbender Dalai oder Panchen Lama einen Hinweis auf seine Reinkarnation. Manchmal werden jedoch auch Kinder aufgrund bestimmter Fähigkeiten oder Verhaltensweisen erkannt. Meistens ist das Aufspüren allerdings eine komplizierte Angelegenheit, die sich über mehrere Jahre hinweg hinzieht. Der heutige Dalai Lama, der 14., wurde 1935 in der Qinghai Privinz geboren. Viele Hinweise führten zu seiner Entdeckung. Der Kopf des verstorbenen 13. Dalai Lamas war in Richtung Osten gewandt. Drei Buchstaben, ein Kloster mit einem jadefarbenen Dach und ein Haus mit türkisen Kacheln wurden als Spiegelung im Wasser des Orakel-Sees Lhamo Latso gesehen. Suchgruppen schwärmten durch das ganze Land um den Ort zu finden, der auf diese Beschreibung zutrifft. Man fand ein Haus mit den türkisen Kacheln in der Nähe des Kumbum Klosters. Der Anführer des Suchtrupps gab sich als Dienstbote aus, aber in dem Moment als er das Haus betrat sprang der jüngste Spross der Familie auf seinen Schoß und verlangte seinen Rosenkranz - der Anführer hatte den Rosenkranz des 13. Dalai Lama bei sich. Als man dem Jungen weitere Objekte zeigte, wählte das Kind zielsicher diejenigen aus, die einst im Besitz des Dalai Lamas waren. Die drei Buchstaben "ah" "ka" und "ma", die im Orakel-See gesehen wurden wie folgt interpretiert: Amdo (als Name der Provinz) und "ka-ma" als Namen des nahegelegenen Klosters. Der chinesische Gouverneur der Region verlangte eine Auslösung i.H.v. 300.000 chinesischen Dollars. Nach mehreren Jahren des Verhandelns wurde das Geld bezahlt und das Kind zog mit seinen Eltern und einem großen Treck in Richtung Lhasa. Noch auf dem Weg dorthin wurde das Kind zum 14. Dalai Lama ernannt. Die formelle Zeremonie fand am 22. 2. 1940 statt. Seit seinem sechsten Lebensjahr erhielt der Dalai Lama eine strenge religiöse Ausbildung. Mit 13 Jahren wurde er als Mönch bei den Klöstern Drepung und Sera zugelassen, wo er im Alter von 25 Jahren den Titel des "Meisters der Metaphysik" erlangte. Eine Reihe von Revolten gegen die chinesischen Besatzer führte 1959 zu einem Aufstand in Lhasa. Daraufhin verließ der Dalai Lama, als Soldat verkleidet das Land in Richtung Indien. Seit dieser Zeit hat der Dalai Lame eine Exilregierung in Dharamsala gegründet. Er wurde ein eloquenter und populärer Vertreter tibetanischer Interessen und deren Kultur. Im Jahre 1989 erhielt er den Friedensnobelpreis.

 
   
 
Seitenende
Seitenanfang
     
Gläubige und Gebetsmühlen
Fluß und Gebetsfahnen  
     
 
     
 

Religiöse Handlungen und Symbole bestimmen das alltägliche Leben in Tibet. Hier sollen nur einige geschildert werden, die allgegenwärtig sind und dem Besucher sofort auffallen werden.

Korlam
Sobald es ein Heiligtum zulässt, wird es von den Gläubigen im Uhrzeigersinn umrundet. Dabei kommt der Glaube zum Ausdruck, dass das Leben der Menschen sich in gleicher Weise um Buddha dreht, wie die Planeten um die Sonne zirkulieren. In Lhasa verbringen die meisten Pilger ihren Aufenthalt damit, den Jokhang Tempel entlang dem Barkhor (Straße die um das Heiligtum herumführt) zu umwandeln. Jede Umrundung bringt dabei karmische Verdienste.

Manichorkor
Die Gebetsmühle ist eine Besonderheit des tibetanischen Buddhismus. Sie variieren in ihrer Größe von Handmühlen bis hin zu riesigen hölzernen Zylindern und werden von Hand, durch Luft, Wind oder Wasser gedreht. Im Innern dieser Mühlen befinden sich Papier- oder Stoffrollen, die mit Gebeten bedruckt sind. Jede Drehung einer Mühle sendet diese Gebete in Richtung Himmel und beschert dem Auslöser weitere Vorteile für sein Karma. In Klöstern oder Tempeln findet man hunderte von riesigen hölzernen Gebetsmühlen. Diese werden von den Pilgern und Mönchen am Laufen gehalten, die die Gebetsmühlen bei den Umrundungen der Heiligtümer passieren.

Rosenkränze
Rosenkränze bestehen gewöhnlich aus 108 Perlen, da die Hundertundacht als heilige Zahl gilt. Sie werden benutzt um den Namen Buddhas 100 Mal zu zitieren. Die größte Perle markiert dabei das Ende eines Zyklus.

Gebetsfahnen
Gebetsfahnen flattern an allen nur erdenklichen Stellen in Tibet. Von Brücken, Zelten, Dächern, Steinhaufen oder auf dem Gipfel hoher Berge. Auf den kleinen bunten Flaggen sind Gebete geschrieben, die sich mit jeder Bewegung gen Himmel richten.

Wasser
Wasser hat eine fundamentale Bedeutung im der indischen Mythologie und im Buddhismus. In Tibet gelten alle Seen als heilig. Da sie als Aufenthaltsort der Wassergeister gelten werden sie von Gläubigen im Sinne des Korlam umrundet. Obwohl die meisten Seen als sehr fischreich gelten sieht man kaum einen Tibeter fischen...

 
     
   
Seitenanfang

homepage | allgemeines | regionen | meine reise