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Kathmandu | Trekking
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Nach
Nepal gelangte ich über den Landweg von Tibet. Die Straße,
die die beiden Länder verbindet nennt sich "Friendship
Highway". Von einem Highway zu sprechen ist jedoch leicht
übertrieben, da es sich bei dieser Straße lediglich
um eine in die Berge gesprengte Piste handelt. |
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Der
Weg zur Grenze war (wie fast jede Fahrt) mit einiger Aufregung
verbunden. Erst mussten wir ca. 2 Stunden in einem kleinen Ort
warten, da der König von Nepal diesselbe Straße benutzen
wollte. Selbstverständlich haben wir ihm die Ehre erwiesen,
und ihm den Weg freigehalten... Dann, als wir endlich weiterfahren
konnten, brach ein Stück des Friendship Highways ins Tal. |
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Wir
mussten daraufhin so lange warten, bis ein Bautrupp mit Dynamit
ein neues Stück Straße in den Berg gesprengt hatte.
Für mich bedeutete all dies großes Vergnügen,
da ich Dinge, die aus dem Rahmen fallen in der Regel für
einfach aufregend halte. Meine Mitreisenden konnten diese Einstellung
jedoch leider nicht nachvollziehen. Sie wurden immer ungeduldiger.
Letztendlich erreichten wir aber unser Ziel. Da der Fahrer unseres
Jeeps in Tibet die Grenze nach Nepal nicht überqueren durfte,
verabschiedeten wir uns von ihm, und setzten unsere Reise ohne
Jeep fort. |
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Zwischen
dem chinesischen und dem nepalesischen Grenzposten verkehren keine
Busse. Daher blieb uns nur übrig, die ca. 10 km zu Fuß
zurückzulegen. Mit vollem Gepäck sowie mit meinem dicken
Mantel bekleidet (Ich hatte ihn in Tibet mit einer Fütterung
aus einem kompletten Schafsfell erstanden) machten wir uns daran
von dem Tibet-Plateau abzusteigen. Nach ca. 2 Stunden schier endlosem
und steilem Abstieg kamen wir "unten" an und trauten
unseren Augen kaum. |
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Während
man auf der tibetanischen Hochebene einer nur wenig bewachsenen,
kühlen fast schon wüstenähnlichen Landschaft begegnet,
wird man in Nepal von grünen Bergen und Tälern, Palmen,
Reisterassen und einer nicht enden wollenden Flut von Wasserfällen
begrüßt. Das Klima ist plötzlich nicht mehr kühl,
sondern feucht und warm. Um uns herum zirpten Grillen und wir
wir wurden von Menschen empfangen, die nicht mehr mongolischer
bzw. chinesischer sondern indischer Abstammung waren. Aus den
Hütten und Buden drangen Düfte von Currygerichten und
heißem Milchtee und es wurde mit Früchten und Gemüsen
aller Art gehandelt. Dieses bunte Treiben hatte rein gar nichts
mehr mit dem kargen Land zu tun, das wir vor ca 2 Stunden zu Fuß
verlassen hatten. Zwei komplett verschiedene Welten existieren
hier nebeneinander nur von ein paar Höhenmetern getrennt.
Den Mund vor Staunen noch offen, setzen wir uns in den nächsten
Bus nach Kathmandu um die Hauptstadt dieses wunderbaren Königreichs
zu erforschen...
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Bei
meiner Ankunft in Kathmandu war ich zunächst wieder völlig
überrascht. Mitten in einem der ärmsten Länder
der Welt befand ich mich plötzlich an einem Ort, an dem sich
die gesamte westliche Kultur zusammengeballt ein Stelldichein
gab. |
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Meine
ersten Stunden in Kathmandu verbrachte ich verwundert damit zu
mir die Ansammlung italienischer Restaurants, japanischer High-Tech
Geschäfte, europäischer Hotel- und amerikanischer Fast-Food
Ketten anzusehen. |
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Das
durfte doch wohl nicht wahr sein! Kann es sein, dass eine gesamte
Stadt fast ausschließlich aus Bergsteiger-Zubehör-Geschäften
bestehen kann? Zum Glück traf dieser erste Eindruck nur für
einen bestimmten Teil (Thamel) der Stadt zu. |
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Dieser
Teil ist ein Touristen-Schlachtfeld in dem man seinen Aufenthaltsort
lediglich an den Aufschriften der T-Shirts erkennen kann, die
in jedem der unzähligen Souvenir-Shops angeboten werden. |
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Glücklicherweise
ist es nicht schwer dieses Viertel (für immer) zu verlassen
und man lernt eine einzigartige, faszinierende Stadt kennen. Kathmandu
besteht aus scheinbar tausender kleiner Gässchen und Straßen,
in denen alle vergangenen Jahrhunderte dieser geschichtsträchtigen
Stadt noch lebendig vorhanden sind. Schafherden werden über
Kreuzungen an Verkehrsstaus vorbeigetrieben; passieren auf ihrem
Weg dann moderne Hotelanlagen und alte Tempel. |
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Eselskarren
fahren neben knatternden Motorrädern, und die Händler
die ihre Auslagen vor ihren Geschäften auf dem Boden ausbreiten,
bleiben unbeeindruckt von der schwarzen Luxuslimousine, die sich
nur Milimeter an ihren Waren vorschiebt.
Was gibt es nicht alles zu sehen! Ein nie zu enden wollender Strom
von Menschen schiebt sich durch die Gassen um zu kaufen, zu verkaufen,
palavern oder einfach nur dabeizusein. |
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Waren
jeder nur erdenklichen Art werden an den Straßenrändern
angeboten: Gewürze, Hülsenfrüchte, rostige Nägel,
frische Schafsköpfe, goldene Zähne und überall
religiöse Devotionalien. |
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Das
optische Glücksrad wird ergänzt durch eine ohrenbetäubende
Synphonie aus Hupen, Blöken, Glockenklingen und den nie müder
werdenden Anpreisungen der Händler. Ein Spaziergang durch
Kathmandu ist ein Fest für alle Sinne, und man kann sich
sicher sein, dass sich hinter jeder Straßenecke wieder neue
Bilder, Gerüche und Klänge verbergen.
Ich habe letztendlich viele Tage in Kathmandu verbracht und bin
es nie Müde geworden für Stunden durch die Gassen und
Straßen zu schlendern.
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Zwar
gibt es immer wieder Tage, an denen man sich wünschte, man
könne schnell seine Erledigungen besorgen, die Straße
sicher an einer Fußgängerampel überqueren oder
einfach nur ein wenig Obst kaufen, ohne seine Ehre in einem aberwitzigen
Preisgefeilsche zu verteidigen. Aber am Ende sind es alle diese
Anstrengungen, die Kathmandu noch liebenswerter machen. |
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Nepal
heisst Trekking. Acht der zehn höchsten Berge der Welt befinden
sich hier. Deswegen ist Trekking bzw. Bergsteigen einfach das
Thema in Nepal. Alle tun es; alle reden darüber. Daher ist
es nur eine Frage der Zeit, bis man beginnt, seinen eigenen Aufstieg
in die Welt der Berge zu überdenken. |
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Irgendwann
machte auch ich mich mit meinen Mitstreitern daran, einen Trek
zu planen. Wir wollten in ca. zehn Tagen zum Annapurna Base-Camp
und zurück. Zwar hatte bis dato keiner von uns je einen Berg
aus der Nähe gesehen, aber wir waren plötzlich besessen
von der Idee, die alpine Welt des Himalayas kennenzulernen. |
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Nur,
niemand hatte uns gesagt, dass das Ganze mit viel Anstrengung
verbunden ist...
Als wir unser Gepäck vorbereiteten waren wir sehr bedacht
darauf, in allen möglicherweise auftretenden Situationen
bestens gewappnet zu sein. Ganz klar, dass da der Walkmann mit
Tapes, ein Haufen Bücher, der elektrische Rasierapparat
und weiterer unnützer Firlefanz den Weg in unsere Rucksäcke
fand. Das dies ein Fehler war, bemerkten wir bereits nach den
ersten hundert Metern unseres Marsches. Die voll beladenen Rucksäcke
lasteten schwer auf auf unseren Rücken und machten jeden
Schritt zu einer Qual. Aber es gab keinen Weg zurück. Der
Berg hatte bereits gerufen...
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Der
erste Tag begann mit einem steilen Aufstieg. Nach einer Stunde
waren wir eigentlich schon komplett mit unseren Kräften am
Ende, aber nach einer ausgiebigen Pause auf dem Gipfel der ersten
Erhebung konnten wir uns noch einmal zusammenreissen und marschierten
tapfer weiter bis zum ersten Etappenziel. Völlig erschöpft
aßen wir und fielen dann dankbar in unsere Betten.Am nächsten
Morgen wollte ich aus meinem Schlafsack steigen, musste aber feststellen,
dass sich meine Beine nicht mehr bewegen ließen. Ich hatte
einen unglaublichen Muskelkater und konnte mich nur mit äußerster
Mühe bis zum Frühstückstisch schleppen. |
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Dementsprechend
schwierig gestaltete sich die nächste Etappe. Nachdem wir
uns schon fünf Stunden durch relativ schwieriges Gelände
gequält hatten, mußten wir die letzte Stunde einen
steilen Anstieg hinauf. Kurz vor dem Ziel (man konnte die Hütte
jedoch noch nicht sehen), waren unsere Kräfte plötzlich
am Ende . Wir setzten uns auf den Boden und verfielen in apatisches
Lachen. Wir konnten ganz einfach nicht mehr und es erschien unmöglich
auch nur noch einen einzigen weiteren Schritt zu tun. Letztendlich
blieb uns jedoch nichts anderes übrig als uns wieder aufzuraffen.
Wir zwangen uns weiterzugehen und kamen glücklich und erschöpft
an. |
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In
diesem Ryhtmus vergingen die Tage. Es blieb anstregend, jedoch
gewöhnte man sich daran. Der obligatorische Muskelkater der
ersten Tage verschonte uns sehr bald und ich begann die Tage voll
und ganz zu genießen. Nach einer Weile erlebte ich auch
zum ersten Mal die Erfüllung, die man erfährt, wenn
man nach einem anstrengenden Tag voller Stolz ins Tal hinabblickt
und die Ruhe und Erhabenheit der Berge auf sich wirken lässt.
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Der
Weg führte uns durch eine wunderschöne Gegend in der
keine Straße, kein Auto und keine Zivilisation die Idylle
störte. Andererseits haben aber 40 Jahre Tourismus ihre Spuren
hinterlassen. In den Hütten, in denen man übernachtet,
bieten die Nepalis mittlerweile all die Güter an, auf die
ich eigentlich hier oben verzichten wollte. Mann kann sich ein
Menü bestehend aus Pizza, Rösti, Coca.Cola, Snickers
und Bier servieren lassen. Die kleine westliche Welt auf der Spitze
des höchsten Gebirges dieser Erde. Schade. Der Everest Base
Camp Trekk wird sogar schon als Coca-Cola Trekk bezeichnet. |
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Trotz
allem: Laufen muss man selber. Und was man in seinen Pausen konsumiert
ist einem immer noch selbst überlassen.
Nach einigen Tagen hatten wir dann tatsächlich unser Ziel
erreicht. Das Annapurna Base Camp. Der Berg schein zum Greifen
nah zu sein, und man konnte sehen wie von dem Gletscher davor
riesige Brocken abfielen.Das atemberaubendste Erlebnis hatte ich
in der Nacht im Base Camp. Irgendwann, mitten in der Nacht, verließ
ich die Hütte. |
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Ich
schloss die Tür hinter mir, blickte mich um und hätte
bei dem sich mir nun bietenden Anblick fast einen Schock bekommen.
Das mit dem Schock meine ich tatsächlich wortlich! Ich hatte
ganz plötzlich jegliche Orientierung verloren. Ich wusste
nicht mehr wo ich war, wo unten oder oben ist und was gerade überhaupt
um mich herum passiert. Das Base Camp liegt in einem Tal, das
von schneebedeckten Bergen vollkommen umrundet ist. In der Nacht
sieht man die Berge nicht, sondern nur den Schnee, von dem das
Mondlicht reflektiert wird. |
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Der
Schnee schien so praktisch in der Luft oder im dunklen Nichts
zu schweben. |
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Ich
war also plötzlich damit konfrontiert von einer riesigen
weissen Masse umgeben zu sein, die entgegen aller physikalischen
Gesezte über mir schwebte.Selten war ich von einem Anblick
so fasziniert!
Am nächsten Morgen machten wir uns dann auch schon wieder
auf den Rückweg. Bergab läuft es sich natürlich
viel leichter und wir freuten uns über die beneidenden Blicke
der uns entgegenkommenden Wanderer. Einen Tag vor dem Ende der
Strecke entschlossen wir uns noch einen extra Tag in den Bergen
zu bleiben um einfach gar nichts zu tun. Relaxed und glücklich.
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Wo
bin ich denn jetzt schon wieder gelandet? Denkt man bei Nepal
nicht an hohe, schneebedeckte Berge? Der königliche Chitwan
Nationalpark hat rein gar nichts mit dieser Vorstellung zu tun
und bietet dem Besucher daher ein völlig anderes Bild dieses
Landes.
Der Park liegt ca. 120 km südwestlich von Kathmandu, ist
aber nur 150 m über dem Meeresspiegel. Er wird durch sumpfige
Ebenen, in denen hohes Elefantengras wächst, und gemischtem
Tropenwald gekennzeichnet. Die Hauptattraktion des Parks ist jedoch
die Population von einhörnigen Rhinozerossen und der bengalischen
Königstiger. |
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Als
ich in einer Lodge in Sauraha einzog, sagte man mir, dass ich
auf jeden Fall Nashörner sehen werde. Solche Versprechungen
habe ich schon oft gehört, so dass ich dem Erfolg meiner
baldigen Safari noch recht skeptisch gegenüber stand. Diese
Skepsis sollte jedoch nicht lange anhalten. |
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Bereits
in der ersten Nacht wurde ich durch das hektische Treiben auf
dem Hof der Lodge aufgeweckt.Ein Nashorn hatte sich hierher verlaufen
und fand, wahrscheinlich aufgrund der für diese Tiere typischen
Sehschwäche, den Ausgang nicht mehr. Es galt nun das riesige
Rhino durch Stampfen, Zischen und Rufen zu verängstigen und
so in die richtige Richtung zu lenken. Dies Unterfangen war nicht
ungefährlich, da man um jeden Preis verhindern musste, dass
das Tier in Panik gerät. Wir konnten es jedoch schon bald
durch den Eingang treiben, und das Urviech galopierte stampfend
und schnaufend davon. Wenn auch solch ein Besuch eine Seltenheit
darstellt, war ich von nun an elektrisiert bei dem Gedanken, was
mich sonst noch alles in dem Park erwarten könnte. |
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Am
nächsten Tag machte ich mich mit meinem Guide Magunda auf,
um für zwei Tage zu Fuß durch den Park zu laufen. Die
üblicherweise angebotenen Halbtages-Gruppentouren konnten
mich nicht wirklich begeistern. Eine Gruppe ist zu groß,
macht zu viel Lärm, und man kommt in der Regel auch nicht
von den für Fahrzeuge vorgesehenen Routen ab. |
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Mit
Magunda dagegen hatte ich einen jungen Guide, der den Dschungel
kannte wie seine Westentasche und ein schier unerschöpfliches
Wissen über die Tiere und Pflanzen dieser Gegend hatte. Nachdem
wir gerade etwa zwei Stunden gelaufen waren, trafen wir einen
Freund Magundas, der gerade seinen Elefanten "Gassi"
führte. Bei dem Elefanten handelte es sich um ein gezähmtes
Arbeitstier. Die Elefanenführer (auch Fahrer genannt) gehen
einmal am Tag mit ihnen in den Dschungel, da niemand in der Lage
wäre, die gigantischen Mengen an Grünzeug in die Stallungen
der Tiere zu bringen. Der Fahrer bot uns an, ihm auf dem Elefanten
Gesellschaft zu leisten. So kam es, dass wir die nächsten
zwei Stunden auf dem bloßen Elefantenrücken durch den
dichtesten Dschungel ritten. Zu Fuß wäre es unmöglich
gewesen durch diese dichte Vegetation zu kommen. Jedoch war es
auch harte Arbeit auf dem Rücken des Tieres zu bleiben, da
man sich nirgends festhalten kann, und das Tier ungeachtet seiner
Pasagiere extrem steile Böschungen auf- und abstieg und auch
von der Durchquerung mehrerer Flüße nicht absehen wollte. |
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Desweiteren
hat ein Elefant nicht gerade ein weiches Fell. Die wenigen Haare
des Tieres sind, aus der Nähe betrachtet, dicke Borsten,
die immer wieder ihren Weg durch meine Hose fanden um mich in
den Hintern zu piecken. Die Elefanten sind im übrigen so
dressiert, dass sie auf Aufforderung des Fahrers mit ihrem Rüssel
eine Art Treppenstufe bilden, um den Reitern den Auf- bzw. Abstieg
zu erleichtern!Wir liefen später wieder auf unseren Füßen
und suchten den Dschungel mit unseren Augen ständig nach
Tieren ab. Es ist sehr intensiv durch die Pfade zu streifen und
jederzeit die Konfrontation mit irgend einer anderen Spezies zu
erwarten. |
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Als
wir uns einmal durch dichtes, hohes Elefantengras den Weg bahnten,
hörten wir plötzlich das Schnaufen eines Nashorns. Nicht
nur das, wir hörten das Tier, immer schneller werdend, auf
uns zulaufen. Wenn ein Nashorn angreift, so wussten wir, gibt
es bestimmte Methoden sich zu schützen. Weglaufen ist sinnlos,
da da Tier einen auf jeden Fall einholen würde. Man kann
jedoch die Tatsache ausnutzen, dass die Tiere zwar schnell und
kraftvoll, jedoch völlig ungelenk sind. Aus diesem Grunde
ist es für das Tier schwer auf einen Menschen zu zielen,
der im Zick-Zack vor ihm herläuft. Diese Variante schien
uns jedoch auch zu riskant, und so suchten wir Schutz auf dem
nächsten Baum. Wir hatten richtig gefolgert, dass uns das
Rhino dorthin nicht folgen würde. |
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Oben
von dem Baum konnten wir sehen, warum das Tier so agressiv war.
Neben dem Muttertier stand ein kleines, höchstens ein paar
Wochen altes, Rhinozeros. So schön dieser Anblick auch war,
die Mutter blieb in der Nähe des Baumes stehen und wartete
auf uns. Wir mussten letztendlich 1,5 Stunden dort oben verbringen,
in der stängigen Hoffnung, das das Nashorn nicht auf die
Idee kommt, den dürren Baum anzurempeln und uns als Fallobst
aufzusammeln. |
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Erst als die junge Familie wieder in sicherer Entfernung von uns
war wagten wir uns herunter und setzten unseren Marsch fort.Ausser
diesen zwei Rhinos haben wir noch mehrere andere Nashörner,
Rehe, Krokodile, Schakale, Affen und für einen kurzen Augenblick
sogar einen Bären gesehen.
Der königliche Chitwan Nationalpark in Nepal wirkt eher wie
ein Ort in Afrika, ist somit aber eine interessante und überraschende
Abwechslung zum Rest des Landes. Ich kann den Besuch dieses Parks
nur empfehlen... |
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Als
ich mich aufmachte Pashupatinath zu besuchen, wusste ich natürlich,
dass ich auch die brennenden Leichen am Ufer des Bagmati Flusses
sehen würde. Nicht nur gelegentlich, sondern unentwegt treffen
Familien ein, um ihren verstorbenen Angehörigen die einem
Hindu gebührende letzte Ehre zu erweisen. |
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Ich
war gespannt auf den Anblick der Feuerbestattungen, da ich solch
einem Ereignis noch nie beigewohnt hatte. Als ich jedoch auf der
Brücke über dem Fluss stand, von der aus die Verbrennungsstätten
am Ufer gut zu überblicken waren, begann ich mich unbehaglich
zu fühlen. Was werden die Anghörigen denken, wenn sich
schaulustige Touristen als Zaungäste bei dem letzten Geleit
ihrer Toten einfinden?Sicherlich war ich an diesem Morgen nicht
der einzige Ausländer auf dem Tempelgelände, doch dieser
Umstand allein konnte noch keine Rechtfertigung für meine
Anwesenheit sein. |
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Ich
ging langsam über die Brücke und schämte mich fast
für die anderen Touristen, die ungeniert ihre Kameras mit
den gigantischen Teleobjektiven auf die Scheiterhaufen richteten.
Gebannt harrten die Fotografen aus, um bloß den Moment nicht
zu verpassen, an dem die Umrisse des Toten unter den verbrennenden
Leichentüchern sichtbar werden. |
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Meine
Kamera ließ ich daher unbenutzt in meiner Tasche. Genau
dieses vermeintlich "höfliche und pietätvolle"
Verhalten erregte jedoch die Aufmerksamkeit einzelner Trauergäste.
Ein Verwandter des Toten kam daher zu mir herüber und fragte
mich, warum ich keine Fotos von der Verbrennung mache. Ob ich
etwa keine Kamera mitgebracht habe? Ich ließ ihn wissen,
dass ich mir nicht sicher sei, ob Fotoaufnahmen an diesem Ort
zu dieser Gelegenheit angebracht sein. |
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Er
lachte und zog mich näher an das Flussufer. Natürlich
solle ich Fotos machen. Sonst hätte ich ja überhaupt
keine Errinnerungen zurück in meiner Heimat, die ich meinen
Freunden zeigen könne. Er schob ein paar der Anwesenden beiseite,
so dass ich einen besseren Blick auf das Feuer hatte und forderte
mich auf zu fotografieren. So stand ich nun Schulter an Schulter
mit der Trauergemeinde und fotografierte die Verbrennung eines
mir völlig unbekannten Menschen. Niemand schien dies anstößig
zu finden. Niemand fand meine Anwesenheit merkwürdig. Ganz
im Gegenteil. Mehrfach wurde mir versichert, dass man es als besondere
Ehre empfinde, dass Fotos von einem Ausländer geknipst wurden.
So verschieden können Mentalitäten sein...
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